Wie ich ’nen halben Döner gegen ’ne Matratze getauscht hab

Boah… also… hör zu, Digga… dat war… Mittwoch? Nee, war… war nachm Montag, glaub ich. Ich saß da, ne, wie immer, bei de Penny-Rampe, da wo die Tauben immer ficken und der Asphalt so nach Udo pisst. Ich… ich war so hacke, Alter, meine Augen wie Fischstäbchen auf Entzug.

Plötzlich… kommt Ali angepest, dieser Typ, weißte, mit dem Schrott-Fahrrad und dem Kindersitz ohne Kind. Und ruft:
„Otto, Otto, haste Hunger, Bruder?“
Und ich so: „Hunger? Ich würd ’nem Hund die Schnauze ablecken, wenn da Wurst drin wär.“

Er grinst, zieht so’n Döner raus. Halber. So’n richtiger Halber. Nicht angebissen, glaub ich. Vielleicht. Scheiß drauf. Ich reiß das Alufoliezeug auf, Soße läuft, mein Bart sagt danke, ich beiß rein… BOOM. Geschmacksexplosion im Schnapsuniversum.

Aber dann… Olli. Steht da. Taucht auf wie Schimmel an ’ner Kellerwand. Voll der Brücken-Messi, weißte? Guckt mich an, guckt den Döner an, sagt:
„Gib her. Ich geb dir meine Matratze.“
Ich so: „WAS?!“
Und er so: „Die Blaue. Die dicke. Die mit den Federn und den Bierflecken in Herzform.“

Ey. Ich schau den Döner an. Ich schau in mein Leben. Und ich denk: Otto, das is dein Moment. Das is… das is Schicksal. Ich heb den Döner wie bei König der Löwen und sag:
„FÜR DIE MATRATZE!“

Tausch gemacht. Olli kriegt den Döner, ich die Matratze. Wir machen Handschlag mit Soße dran. Ich schlepp das Ding wie Jesus sein Kreuz durch die Einkaufswagenhölle, über Glasscherben, vorbei an dieser Oma mit dem Gesicht wie altes Toast.

Ich leg das Teil unter die Brücke, schlag mein Lager auf, lieg drauf wie auf Wolken mit Wodkageschmack. Und ich schwör… in dem Moment war ich König. König Otto von Matratzenhausen. Mit Kronkorkenkrone und Lattenrost im Herzen.

Olli? Der hat den Döner halbe Stunde später weggeschmissen. „Zu viel Zwiebeln“, sagt er.
Ich hab ihn fast in die Isar geschubst. Ehrlich.

Und der Weisheitsschiss vom Ende?
Wenn dir einer ’ne Matratze anbietet für’n halben Döner – NIMM SIE, ALTA.
Denn weich schlafen is geiler als warm essen. So läuft das halt.