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Warum ich nie wieder mit Bauschaum schnüffel – oder doch?

Ey, das war so ein Tag, der fängt schon an wie ’ne nasse Zeitung im Regen: du wachst auf, Kopf wie Böller, Hose halb offen, Herz leer, Flasche leerer. Ich lieg unterm alten Rolltreppenabgang in Bochum Hbf – da, wo’s immer nach Pisse, Zwiebeln und kaputtem Leben riecht – und Uwe hockt da, ganz hibbelig.

„Bruder, ich hab was!“, sagt er, mit diesem Funkeln in den Augen, das er sonst nur kriegt, wenn er Aldi-Lachs im Müll findet. Er zieht so ne Dose aus’m Mantel. Sieht aus wie Haarspray, aber war: Bauschaum.

Ich so: „Uwe, Alter, du hast doch nicht mehr alle Latten im Zaun.“
Er: „Nur mal schnuppern, macht alles weich im Kopf!“
Ich: „Mein Kopf is eh schon weich, ich brauch das nich!“

Aber du kennst das: Einer schnüffelt, der andere will nicht uncool wirken. Ich halt mir das Ding kurz unters Näschen – BAM! Da war ich plötzlich auf’m Mond. Kein Scheiß. Ich steh im Raumanzug vorm Netto, red mit ’ner Mülltonne und tanz auf nem Einkaufswagen wie Fred Astaire auf Speed.

Die Realität? Ich bin mit offener Jacke auf’m Gehweg gelegen, hab nem Hund erzählt, dass ich Bürgermeister bin. Der Hund hat mich angebellt – ich hab’s als Zustimmung gewertet.

Irgendwann kommt so’n Typ von der Stadtreinigung, tritt mir leicht gegen den Schuh: „Ey Alter, du glühst ja wie’n Adventskranz!“
Ich grins: „Frohe Weihnachten, du geiler Müllmann!“
Er lacht. Gibt mir ’ne Capri-Sonne. Ehrlich jetzt. Eine echte Capri-Sonne. Multivitamin.

Und während ich da sitz, Capri-Sonne in der linken, Bauschaumdose in der rechten, denk ich: „Das is jetzt der Tiefpunkt, oder?“ Dann spuckt Uwe auf die Schienen und meint: „Nee, das ist Kunst, Alta.“

Am Ende des Tages lag ich aufm Spielplatz in Wattenscheid, hatte drei Kronkorken im Schuh, ne halbe Brezel im Nacken und den festen Vorsatz, morgen aufzuhören. Hab ich nicht geschafft. Aber ich hab’s gedacht – und das zählt auch ein bisschen.

Lebensweisheit des Tages:
Wenn dir einer Bauschaum zum Schnüffeln anbietet, sag Nein. Oder schnüffel nur halb. Und immer genug Capri-Sonne parat haben – für den Fall der Fälle.

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