Wie du mit ’nem alten Schlafsack und zwei Lidl-Tüten durch den Winter kommst
Wenn der Frost kommt, zieht sich die Stadt zusammen wie ein kalter Muskel. Drinnen gibt’s Glühwein, Kerzen und Heizpilze – draußen gibt’s Frostbeulen, feuchte Socken und den Atem des Todes im Nacken.
Aber du hast was:
› ’nen durchgerotzten Schlafsack aus ’ner Kleiderspende
› zwei zerknüllte Lidl-Tüten
› und diesen irren Funken: Ich zieh das durch.
Der Schlafsack – dein Sarg der Hoffnung
Alt, muffig, vielleicht sogar mit Brandloch – aber er ist da. Wichtig:
- Innenliegend schlafen. Du drehst dich rein wie in ’ne Tortilla, Kopf mit reinziehen.
- Isolierung unten! Kartons, Zeitung, Laub – der Kälte kommt nicht von oben, die kriecht von unten, wie schlechtes Gewissen.
Tipp vom Schimmel-Toni: „Wenn du drin pupst, bleib länger warm – aber halt das Maul, sonst entweicht’s.“
Lidl-Tüten – das Schweizer Taschenmesser des Pennerlebens
Variante 1: Tüte als Innenfutter
Zieh sie über die Füße – Tütenstiefel. Hält trocken, riecht nach Industrie, aber du kriegst keine Klumpenzehen.
Variante 2: Tüte als Außenhülle
Schneid sie auf, stopf sie zwischen Jacke und Pulli – winddicht, schweißtriefend, aber effektiv.
Variante 3: Tüte als Kissen
Mit Zeitung oder Klamotten vollstopfen – besser als Beton direkt. Bonus: Rascheln verscheucht Ratten.
Zusatztricks gegen den Kältetod
- Bau dir ’ne Höhle: Zwischen zwei Autos, unter der Brücke mit Pappmauer. Nicht schön, aber wärmt.
- Pissen vorm Pennen: Lieber jetzt als später im Schlafsack. Du wachst nicht gern in deiner eigenen Heizung.
- Fressen was geht: Zucker, Fett, Brot – Kalorien sind dein inneres Heizkraftwerk.
Mentale Schicht anziehen
Der Winter fickt nicht nur deinen Körper. Der zerrt auch an der Birne.
Deshalb: Denk nicht an gestern, nicht an morgen – nur an den nächsten Atemzug. Und den danach. Und dann noch einen.
Jeder Sonnenaufgang ist ’n kleiner Sieg.
Fazit
Zwei Tüten. Ein Schlafsack. Und der Wille, nicht abzukratzen.
Mehr brauchst du nicht, um der Frostgöttin den Mittelfinger zu zeigen.